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So viel Potenzial die sozialen Medien mit ihren Möglichkeiten der Kommunikation und Information auch mitbringen – sie bergen auch große Risiken. Im Mai erst berichteten wir vom digitalen Burnout durch die ständige Verfügbarkeit am Smartphone. Und es ist ja nun mal so, der Mensch liebt Technik, die ihm das Leben auf den ersten Blick bequemer macht. Er mag die Stimulation durch Bilder und Geschichten von Fremden oder Freunden und kann gar nicht genug davon bekommen. Und mit der zunehmenden Fülle an Kanälen, in denen Menschen sich im Internet in Wort und Bild austauschen, wächst auch die Angst, etwas davon zu verpassen. Doch es ist weniger die Furcht, Informationen zu verpassen. Es ist die soziale Angst, Außenseiter zu werden, keine Stimme zu haben, abgemeldet zu sein. Dieses ernstzunehmende Phänomen hat einen Namen: Fomo – Fear Of Missing Out.

Die gefährliche Flut des „sozialen“ Austausches

Viele Leute legen ihr Handy kaum noch zur Seite. Ständig E-Mails checken, ins Internet oder in die sozialen Netzwerke schauen, obwohl es eigentlich nicht gut tut. Denn sie klagen über den Stress in ihrem Alltag und schaffen es nicht, die Hauptquelle dafür einfach abzuschalten. Dabei wäre das letztlich ganz einfach, denn es geht in Wahrheit ja nicht um verpasste Nachrichten vom Chef, sondern schlicht um die Furcht, nichts mitzubekommen von der ununterbrochenen Flut des „sozialen“ Austausches im Netzwerk. Dies hat allerdings Folgen. Denn der ständige Blick aufs Handy, ins Internet, in die sozialen Netzwerke verringert die Aufmerksamkeitsspanne von Menschen und damit ihre Konzentrationsfähigkeit. Die Wissenschaft hält diese Veränderungen in immer neuen Studien fest. Jüngstes Beispiel: Eine kleine Umfrage-Studie in Kinderarzt-Praxen in NRW, an der Eltern und Kinder beteiligt waren, hat ergeben, dass es über 60 Prozent der 9- bis 10-jährigen Kinder nicht gelingt, sich ein halbe Stunde lang ohne Handy, Computer oder Fernsehen zu konzentrieren.

Echte Versenkung und Begegnung leben

Diese kleine Studie ist nur eine Momentaufnahme, aber das Ergebnis zeigt durchaus eine beunruhigende Tendenz. Die unaufhörliche Überflutung mit Reizen verringert nicht nur das Vermögen, sich in einer Aufgabe zu vertiefen. Es entsteht auch ein Gefühl von ständiger Überlastung, großer Zerrissenheit und Stress. Wer aber verlernt hat, einer Tätigkeit mit ganzer Aufmerksamkeit nachzugehen, der verpasst auch das Glücksgefühl echter Versenkung. Glücklicherweise besitzt der Mensch die Fähigkeit, sich selbst zu beobachten und sein Handeln zu überdenken. Dafür ist es höchste Zeit. Es gilt die neuen Medien klug zu nutzen, ohne Vorbehalte, ohne Ängste, aber auch ohne die menschlichen Fähigkeiten der Versenkung oder emotionalen Begegnung mit dem Nächsten aufzugeben.

Das reale Leben nicht verpassen

Inzwischen haben viele Menschen erkannt, dass es nicht schlimm ist, wenn sie sich in ihrem virtuellen Leben Aus-Zeiten nehmen, das Handy ausschalten, weil sie gerade mit Freunden oder der Familie zusammensitzen und ihnen ihre gesamte Aufmerksamkeit schenken wollen. Mögen die Verhältnisse auch mächtig erscheinen, so ohnmächtige ist der Einzelne nicht. Man kann das Handy auch mal zu Hause lassen. Und wenn das allzu schwerfällt, ist es höchste Zeit den Mut aufzubringen, sich Hilfe zu suchen. Verpassen kann man nämlich nicht nur die neueste Nachricht im Netz, sondern auch das reale Leben!

Im Rahmen meiner vielfältigen Therapie-Angebote unterstütze ich Sie gerne bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten und den dazu passenden Wegen und freue mich auf Ihre Anfrage.

Herzlichst

Ihre Petra Stolle