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Kann Essen schlau machen? – Oder auch dumm? Studien über den Einfluss der Nahrung auf die Intelligenz von Mensch liefern verblüffende Ergebnisse. Schon Hippokrates Leitsatz „Eure Lebensmittel sollen Eure Heilmittel sein“ zeigte die Bedeutung einer richtigen Ernährung auf. Das Bauchgehirn existiert tatsächlich. Was in unserem Verdauungstrakt passiert, beeinflusst nicht nur die Laune, sondern auch das Denkvermögen.

Fischöl als Schlaumacher für Kinder?

Sie sollen aus normalen Kindern Schlaumeier machen: Nahrungsergänzungsmittel. Glaubt man der Werbung, reichen Fischölkapseln, um die Gehirnwindungen zu schmieren. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass die im Fischöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sich bei Kleinkindern positiv auf die Gehirnentwicklung auswirken können. Tatsächlich ist dieser Nutzen aber nicht belegt. So raten Mediziner von einer Gabe von Fischöltabletten ab, und was letztlich tatsächlich im Magen von jungen und alten Menschen landet, ist in der Regel eine so komplexe Mischung, dass die Wirkung von Nahrung auf die kognitive Leistung nur schwer bestimmbar bleibt. Um mögliche Zusammenhänge dennoch aufzuklären, braucht es vor allem zwei Dinge: viele Probanden und viel Zeit. Denn die Wirkung von Essen entfaltet sich langsam. In einer Studie der University of Bristol verfolgen Forscher seit den 90er Jahren die Entwicklung von Kindern aus 14 500 Familien.

Junkfood macht graue Zellen träge

Ein Ergebnis: Kinder, die nicht gestillt wurden oder als Kleinkinder viel stark verarbeitetes sowie fett- und zuckerreiches Essen aßen, waren im Alter von acht Jahren etwas weniger intelligent als gesünder ernährte Zeitgenossen, die Muttermilch und mehr frisches, selbst gekochtes Essen konsumierten. Dass gerade Junkfood offenbar nicht gut fürs Gehirn ist, zeigt auch eine aktuelle Untersuchung (Public Health Nutr. 2012 Oct; 15 (10):1925-31) von 245 iranischen Grundschülern. Kinder, die viele raffinierte Kohlenhydrate wie etwa industriell hergestellten Weißzucker, Weißbrot oder Nudeln zu sich nahmen, erzielten schlechtere Ergebnisse in bestimmten Intelligenztests. Wer also vorwiegend zu Süß- und Knabberkram oder Fertiggerichten mit viel Zucker und stark verarbeiteten Getreide- und Kartoffelprodukten greift, fördert damit nicht gerade die Denkleistung.

Viele Faktoren gemeinsam betrachten

Bei den Studien aus Großbritannien und Iran handelt es sich zunächst einmal nur um Korrelationen. Weniger gute Ernährung muss nicht zwingend die Ursache für eine geringere Intelligenz sein. Genauso gut könnten schlaue Kinder eher zu Junkfood greifen, aus welchen Gründen auch immer. Oder die Eltern ernähren ihre Kinder ungesund und vernachlässigen zugleich deren geistige Entwicklung. Doch nicht nur die Qualität des Essens könnte die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen, sondern auch die Menge.

Hunger einer der stärksten menschlichen Triebe

Wie schwierig es ist, Gewohnheiten zu ändern weiß jeder, der einmal versucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören – aber auch, wie großartig es sich anfühlt, die Sucht besiegt zu haben. Unser Essverhalten ist noch schwieriger zu gestalten als der Umgang mit der Droge Nikotin. Man kann ja nicht einfach verzichten. Wir brauchen Lebensmittel zum Überleben. Hunger ist einer der stärksten menschlichen Triebe. Doch es gibt auch gute Hinweise dafür, dass eine leichte Diät dem Hirn älterer Menschen gut tut. Das hat Agnes Flöel von der Charité in Berlin herausgefunden. Ältere Erwachsene, die ihre Kalorienzufuhr um ungefähr 30 Prozent drosselten, verbesserten ihr Gedächtnis. Dass Senioren grundsätzlich hungern sollten, um geistige Höhenflüge zu erreichen, empfiehlt die Forscherin dennoch nicht.

Ausgewogen essen – Mangelernährung vermeiden

Noch mehr Vorsicht ist bei Kindern geboten, deren Gehirn und kognitive Fähigkeiten sich ja erst noch entwickeln. Hunger und Mangelernährung in der Kindheit kann sehr schädlich sein, so viel steht fest. Schon in den 90er Jahren zeigten die Forscher J. Larry Brown und Ernesto Pollitt auf, dass in Armut lebende Kinder sich geistig besser entwickeln, wenn sie ausgewogene Nahrung mit intellektueller Förderung erhielten. Auch in reichen Industrieländern kann Mangelernährung aufs kindliche Gehirn durchschlagen.

Gesund Essen für gesunde sozial-emotionale Entwicklung

Kleinkinder, die in den ersten Lebensjahren zu wenig Essen insgesamt oder zu wenig gesundes Essen bekommen, haben in der Vor- und Grundschule wahrscheinlicher Schwierigkeiten beim Lesen, Rechnen und in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Anna Johnson, Assistent Professorin of Psychologie der Georgetown University, von 3700 US-amerikanischen Haushalten mit niedrigen Einkommen. Mästen sollte man seine Kinder allerdings auch nicht. Zu viel Essen kann zu Übergewicht führen und schadet im Kindesalter der Gehirnentwicklung. Und übergewichtigen Erwachsenen drohen kognitive Beeinträchtigungen.

Dem Bauchgefühl folgen statt immer neuen Trends

Wir alle möchten gesund sein und essen gern. Die gute Nachricht: Alle Gewohnheiten lassen sich ändern. Die schlechte Nachricht: Es gibt mittlerweile so viele sich widersprechende Studien zum Thema Ernährung, dass selbst Profis den Überblick verlieren. Und zwischen Steinzeit-Diät, Vegan-Hype und immer neuen Food-Studien haben wir unser Bauchgefühl für gute Ernährung verloren. Von Food-Trends nicht beeinflussen lassen und auf sein Bauchgefühl hören. Gegen verwirrende Studien helfen der gesunde Menschenverstand und die chinesische Ernährungslehre.

Der Vorteil der chinesischen Ernährungslehre

Eines aber ist nach all den Studien schon sicher, die richtige Ernährung fördert nicht nur das Denkvermögen. Sie versorgt uns mit allen lebensnotwendigen Vitaminen und unterstützt die Gesunderhaltung nachhaltig. Hilfen bietet hier die chinesische Ernährungslehre im Sinne der Traditionellen Chinesischen Medizin. Hierbei geht es um eine Nahrungszusammenstellung je nach individueller Konstitution der Person. Dies ist ein ganzheitlicher Ansatz, denn was wir essen, wirkt sich mit Sicherheit auf unser Befinden aus, und wenn wir eine individuelle ausgewogene Nahrung zu uns nehmen, erhalten wir zudem noch unser Wohlfühlgewicht.

Grundregeln gesunder Ernährung

  • Essen Sie ausgewogen (Obst, Gemüse, Kohlehydrate, Eiweiß); zu Gunsten von Obst und Gemüse = ca. 80 %.
  • Essen Sie frisch, keine Fertigprodukte.
  • Essen Sie mäßig und in Ruhe.
  • Essen Sie Ihrer Lebenssituation angepasst.

Weitere detaillierte Informationen zur Ernährung und meine 10 praktischen Ernährungsregeln finden Sie im Menüpunkt Therapien & Angebote unter Ernährung.

Herzlichst

Ihre Petra Stolle