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Stress- und Suchtfalle Smartphone & Co.

Im Auftrag der Landesmedienanstalt NRW führte der Medienforscher Peter Vorderer eine repräsentative Studie zur Nutzung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen durch. Die Ergebnisse zeigten, wie ein noch junges Gerät das private und soziale Leben der jungen Menschen gravierend verändert hat.Bereits jeder Dritte der 8- bis 14Jährigen besitzt ein Smartphone. Über das Internet stehen Jugendliche im Dauer-Kontakt mit ihren “Freunden“, nutzen es zum Spielen und Musikhören. Zum Teil mit fatalen Folgen.

Dauerbeschallung – Gefahr für junge Ohren

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge riskieren Kinder und Jugendliche zunehmend ihr Gehör. Zu allgegenwärtig sind Smartphones und MP3 Player, sogar auch schon bei Grundschülern. Das stundenlange Musikhören via Kopfhörer hat größere Folgen als man denkt: In Deutschland hat sich der Hörverlust im Hochfrequenzbereich bei Kindern und Jugendlichen in einem Zeitraum von 24 Jahren nahezu verdoppelt, wie das Deutsche Ärzteblatt meldet. Die Abteilungsleiterin der Pädakustik eines Hörgeräteherstellers, Christiane Schubert, erklärt uns das Problem. So seien grundsätzlich die Haarsinneszellen im Ohr in der Lage, uns vor gesteigertem Lärm zu schützen. Bei lauter Dauerbeschallung über Kopfhörer können jedoch sehr schnell bleibende Schäden entstehen, so die Expertin.

Aufklärung und Achtsamkeit

Was können Eltern tun? Dem Teenager den MP3-Player komplett zu verbieten, ist keine Lösung. Besser ist es, gemeinsam einen Kompromiss zu finden. Dies beginnt mit aufklärender Zuwendung zum Kind, welche Folgen ein Hörverlust haben kann. Auch können Eltern mit Kindern Regeln vereinbaren. Kopfhörer maximal 15 Minuten am Stück zu tragen und nicht zu laut einzustellen, sind bereits gute Vereinbarungen. Durch die Nähe zum Trommelfell sollten es zudem keine Im-Ohr-Kopfhörer sein. Gemeinsam einen Hörtest beim Hörgeräteakustiker machen und regelmäßig wiederholen sowie ein Mehr an Achtsamkeit ist die sicherste Möglichkeit, einem Hörverlust vorzubeugen sowie Schäden frühzeitig zu erkennen.

Steigende Kurzsichtigkeit bei jungen Menschen

Auch noch ein anderes Sinnesorgan ist zum Opfer des digitalen Lebens geworden: das Auge. 20 Prozent aller Kinder haben Untersuchungen zufolge medienbedingte Sehprobleme und Forscher schlagen Alarm. Die Kurzsichtigkeit der jungen Generation nimmt weltweit drastisch zu. Denn überall auf der Welt verbringen Kinder heute viel mehr Zeit vor elektronischen Geräten als im Freien. Der Anteil kurzsichtiger Jugendlicher wird in den nächsten Jahrzehnten noch zunehmen, meint auch Professor Wolf A. Lagrèze von der Uniklinik Freiburg. Das häufige Nahsehen beim Lesen von E-Books, der zu kurze Abstand zum Monitor beim Arbeiten und Spielen am Computer sowie die intensive Nutzung von Smartphone, Tablet und das fehlende Tageslicht sind wesentliche Faktoren für die Ausprägung einer Kurzsichtigkeit.

Anzeichen für eine unentdeckte Sehschwäche sind beispielsweise häufiges Augenreiben, Blinzeln oder regelmäßige Kopfschmerzen. Auch unsicheres und langsames Schreiben und Lesen sind ernstzunehmende Signale. Mit einem kleinen Selbsttest können Eltern bereits erste Warnsignale aufdecken.

Selbsttest für Eltern

  • Lassen Sie Ihr Kind aus einigen Metern Entfernung Straßennamen und Hausnummern lesen.
  • Fordern Sie Ihr Kind dazu auf, die Vögel am Himmel zu zählen.
  • Beobachten Sie Ihr Kind beim Ballspielen: Kurzsichtige Kinder greifen öfter daneben, da sie den Ball aus der Ferne schlecht erkennen können und falsch einschätzen, wann er bei ihnen ankommt.

Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind betroffen ist, dann ist nicht nur ein Besuch beim Augenarzt angesagt. Auch die alltägliche Lebenswelt Ihres Kindes benötigt bewusste Reflexion, sorgfältige Neugestaltung und eine intensive Sensibilisierung der Achtsamkeit.

Smartphone als Stressor und Droge

Neben dieser Belastung für Auge und Ohr gibt es noch ein drittes großes Gefahrenfeld: die Belastung der Seele. Smartphones setzen Kinder und Jugendliche unter Stress. Jeder Vierte der befragten Acht bis 14-Jährigen gab an, sich durch die permanente Kommunikation über Messengerdienste wie Whats-App gestresst zu fühlen. Und fast jeder zehnte junge Smartphone-Besitzer nutzt sein Gerät derart exzessiv, dass er als suchtgefährdet gilt. Für viele ist es fast ein Teil des Körpers geworden, so der Medienforscher Peter Vorderer. Beeindruckt sei er auch von der Rasanz der Entwicklung, denn innerhalb weniger Jahre hat es einen wahnsinnigen Schub gegeben. Das Smartphone habe inzwischen alle Lebensbereiche erfasst und hat eine wahnsinnige Anziehungskraft, der sich nur schwer widerstehen lässt. Selbst beim romantischen Dinner liege das Gerät auf dem Tisch, manche nehmen das Smartphone mit ins Bett, morgens ist es der erste Gegenstand mit dem sich sein Besitzer befasst.

Der Wunsch nach Zugehörigkeit

Das natürliche menschliche Bedürfnis nach sozialer Bestätigung und Zugehörigkeit wird für die Smartphone-Jugend ebenfalls zur fatalen Falle: Wer nicht bei Whats-App dabei ist und chattet, verliert den Anschluss. Gerade Whats-App-Gruppen sind für Jugendliche extrem wichtig, so die Wissenschaftler. Die Angst, ausgestoßen zu werden, ist der Antrieb für Jugendliche, ihre Freizeit fast ausschließlich mit dem Handy zu verbringen. Eltern stellt diese Entwicklung vor ganz neue Herausforderungen. Viele Erwachsende unterschätzen aber die Gefahren für die Kinder, denn sie sind mit den Smartphones technisch überfordert. Die Folge ist ein Gefühl von Machtlosigkeit und Kontrollverlust. Erschwerend kommt hinzu, dass sie den Zugang zu ihren Kindern zu verlieren drohen, weil sie nicht mehr mitbekommen, womit sich der Nachwuchs beschäftigt.

Vorbeugen durch Achtsamkeit

Im Rahmen unserer persönlichen und branchenspezifischen Gesundheitskonzepte arbeiten wir unterstützend und sehr wirkungsvoll mit verschiedenen Maßnahmen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. So können beispielsweise kleine und einfach zu erlernende Übungen aus dem medizinischen Qigong sehr gut dabei helfen, dass Kinder und Jugendliche sich besser wahrnehmen, mehr Achtsamkeit entwickeln, Stress besser bewältigen und vor allem schon in jungem Alter einen verantwortungsvollen Umgang mit der auf sie einbrechenden technologischen Flut erlernen. Dies ist die beste Vorbeugung, damit gesundheitliche Probleme erst gar nicht entstehen.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich betroffen fühlen. Gerne beraten und unterstützen wir Sie und Ihre Familie mit individuell auf Sie zugeschnittenen Gesundheitskonzepten.