Aktuelles

Die zwei Gesichter des Frühlings

Die zwei Gesichter des Frühlings

Wenn das Herz lacht, aber die Augen tränen

 

So sehr jeder den Frühling herbeisehnt – für viele Menschen kann er auch zum Alptraum werden. Die Rede ist von denjenigen, die pünktlich zum Frühlingsbeginn von Allergien geplagt werden. Die Übeltäter: Bäume, Sträucher und Gräser. Die Symptome: laufende Nase, brennende, tränende Augen und nicht selten auch ernsthafte Atemprobleme. Vor allem die Frühblüher Haselnuss und Birke bestimmen das Leben der Betroffenen, die sich in der Wohnung oder im Büro verbarrikadieren. Laut Robert Koch Institut (RKI) reagieren zwölf Millionen Menschen allergisch auf Blüten- oder Gräserpollen. Sie sind die größte Gruppe unter den Allergikern. Nimmt man noch Hausstaub-, Tierhaar- oder Nahrungsmittelallergiker dazu, kommt man auf 30 Millionen – fast die Hälfte der Deutschen ist betroffen! Und: Kein anderes Krankheitsbild hat sich in den vergangenen Jahren so verbreitet.

 

Allergene der Natur & Luftschadstoffe der Großstadt

Was noch in den 60er Jahren als seltene „Überempfindlichkeit“ diagnostiziert wurde, ist heute eine Volkskrankheit, deren Ursachen nicht eindeutig geklärt sind. Denn Heuschnupfengeplagten und anderen Allergikern bereiten nicht nur Gräser und Blütenpollen Probleme. Auch das Leben in der Großstadt macht es diesen Menschen nicht leichter. Denn bestimmte Luftschadstoffe machen anfälliger für eine Sensibilisierungs- als auch Auslösephase eines allergischen Prozesses.

 

Kreuzallergien Pollen und Risikofaktor Fastfood

Etwa die Hälfte aller Pollenallergiker entwickeln zudem auch Kreuzallergien zu bestimmten Nahrungsmitteln, wie z. B. Birkenpollenallergiker auf Haselnüsse, Karotten oder Obst. Der Grund: Die Nahrungsmittel besitzen auf ihrer Oberfläche ähnliche Eiweißstrukturen wie die Pollen. Auch Fastfood irritiert das Immunsystem erheblich und erhöht das Risiko für Asthma, Heuschnupfen und Hautkrankheiten, wie z. B. Neurodermitis!

 

Aufschlussreiche Studien mit Kindern und Jugendlichen

Zwar kann ein Pollenallergiker nicht so ohne weiteres seinen Wohn- und Lebensraum ändern. Was er aber beeinflussen kann, ist sein Speisezettel. Und auf den sollte man, wie eine aktuelle Studie ermittelte, am besten so früh wie möglich achten. So befragte ein internationales Forscherteam, darunter auch Epidemiologen aus Münster und Ulm, weltweit fast 320.000 Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren zu ihrem Essverhalten und möglichen Erkrankungen. Bei weiteren etwa 181.000 Sechs- bis Siebenjährigen waren es die Eltern, die den entsprechenden Fragebogen ausfüllten.

 

Wirksamer Schutz: Obst und Gemüse

Das Ergebnis: Während regelmäßige Obst- und Gemüseesser offenbar recht wirkungsvoll vor Allergien geschützt sind, haben Kinder und Jugendliche mit hohem Fastfood-Konsum ein erhöhtes Risiko für Asthma, Heuschnupfen und Hautekzeme. Und dies gilt unabhängig von der jeweiligen geografischen Lage. Fastfood-Esser haben somit ein erhöhtes Allergierisiko, egal ob sie in Berlin, Tokio, New York oder auf dem Land leben. Am deutlichsten ist der Zusammenhang für Asthma bronchiale, das oft eine Folge des Heuschnupfens ist: Wer als Kind drei oder mehr Fastfood-Gerichte pro Woche konsumiert, erkrankt zu 27 % häufiger – und bei Jugendlichen ist das Risiko sogar um 39 % erhöht!

 

 Fastfood: Histamine und Transfettsäuren

Als Ursachen kommen mehrere Faktoren in Frage. Schmelzkäsezubereitungen, Schinken und Dauerwurstwaren beispielsweise, wie sie oft auch in Verbindung mit Fertigpizzen verwendet werden, enthalten große Mengen an Histamin, das bei allergischen Reaktionen eine Schlüsselrolle spielt. Eine weitere Rolle könnten die Transfett-Säuren spielen, die sich in Instantsuppen sowie in frittierten Waren wie Pommes, Keksen und Chips finden. In einer Studie der australischen Universität Newcastle steigerten sie genau die aggressiven Immunantworten, die in den Atemwegen von Asthma-Patienten zu Verkrampfungen führen können.

 

Coca Cola & Co. – Farb- und Konservierungsstoffe

Bleiben schließlich Cola und andere Soft-Drinks, die flüssige Krone des Fastfood-Berges. Ein australisches Forscherteam fand unter den besonders trinkfreudigen Konsumenten fast 30 % mehr Asthmatiker als in einer Krontrollgruppe, die täglich weniger als einen halben Liter davon verzehrte! Eine mögliche Erklärung wären die Farb- und Konservierungsstoffe, die den süßen und bunten Getränken zugesetzt und von Ernährungsmedizinern als potenzielle Allergene eingestuft werden. Zuckerreiche Getränke verstärken zudem, wie holländische Forscher ermittelten, bei allergischen Kindern das Entzündungsgeschehen in den Atemwegen.

 

Frühjahrsputz auf dem Speisezettel hilft

Gründe genug also, Fastfood als eine mögliche Ursache von Allergien nicht nur ernst zu nehmen, sondern auch seine Essgewohnheiten zu prüfen und gegebenenfalls zu ändern. Schon Hippokrates uralter Leitsatz Eure Lebensmittel sollen Eure Heilmittel sein zeigte die große Bedeutung einer richtigen Ernährung auf. Was Sie selbst für sich und Ihre Familie tun können, erfahren Sie hier unter Therapien & Angebote.